Vinzenz Geiger wurde schon mit 20 Jahren Olympiasieger in der Nordischen Kombination, den Team-Erfolg von Pyeongchang möchte er nun 2022 in Peking wiederholen. Und er will den nächsten Schritt machen – vom großen Talent hin zum ernsthaften Medaillenkandidaten bei den Olympischen Spielen.
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Eigentlich kaum zu glauben: Zwischen Vinzenz Geigers erster Begegnung mit dem Langlauftraining und der Siegerehrung bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang liegen „nur" acht Jahre – erst verhältnismäßig spät, als Zwölfjähriger, kam der Allgäuer zu seiner Sportart Nordische Kombination. Die erklärt der Team-Olympiasieger und zweimalige WM-Zweite zwar etwas lapidar mit „weit springen, schnell laufen“, doch dahinter steckt viel mehr als reines Talent.
Sportliches Talent bringt er in vielen Disziplinen mit, zum Beispiel auch im Fußball und beim Alpin-Skifahren. Dass es ausgerechnet die außerhalb der Wintersport-Welt mitunter erklärungsbedürftige Nordische Kombination wurde, liegt an seiner Heimat Oberstdorf und der dortigen Verfügbarkeit von Schanzen und Loipen. Und natürlich am Spaß, den Geiger daran hat. Sein Cousin brachte ihn einst zum Skispringen, das Langlaufen kam einige Jahre später dazu. In den Leistungssport ist Geiger, so sagt er selbst, dann mehr oder weniger „reingerutscht“ – auch das kein untypischer Werdegang für Heranwachsende im wintersportaffinen Oberallgäu.
„Das Faszinierende an unserem Sport ist sicherlich die Tatsache, dass wir zwei Sportarten betreiben, die eigentlich komplett gegenteilig sind“,
findet der 24-Jährige, der gemeinsam mit einer ehemaligen Biathletin und einem Journalisten den Wintersport-Podcast "Ski happens" betreibt. „Beim Skispringen braucht man Schnellkraft, muss leicht sein, und beim Langlauf muss man Power, Ausdauer haben.“
Früh galt er als großes Versprechen. Sein Debüt im Weltcup gab Vinzenz Geiger – im Übrigen nicht verwandt mit Skispringer Karl, der ebenfalls aus Oberstdorf stammt – 2015 als 18-Jähriger, sammelte 2016 und 2017 drei Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften.
Das brauchte ihm im selben Jahr auch die Nominierung bei der Sporthilfe-Auszeichnung als „Juniorsportler des Jahres“ ein. An der Seite des späteren Siegers, dem Zehnkämpfer Niklas Kaul, dessen Weg er seitdem intensiv verfolgt und den er regelmäßig bei Events der Deutschen Sporthilfe trifft. Von der Stiftung wird Geiger bereits seit 2014 gefördert, aktuell im Top-Team und als Medaillenkandidat für Peking in der Mercedes-Benz Elite-Förderung.
Eine weitere Sporthilfe-Episode aus dem Leben des Zollbeamten: 2018 durfte er an der Seite von Lena Schöneborn, Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf, und Para-Sprinter Johannes Floors beim DFL Supercup zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München die Trophäen ins Stadion tragen. Das Motto damals könnte genauso gut auch für Geigers Kombinations-Karriere stehen: "Spitzensport verbindet". Der Wintersportler sagt:
„Ich bin ja jetzt schon länger bei der Sporthilfe dabei, habe über sie viele coole, interessante Leute getroffen und neue Freunde gefunden. Die Sporthilfe ist immer ein starker Partner gewesen.“
In seinem Sport will Geiger künftig zeigen, dass er mehr ist als ein großes Talent, sondern ein Kandidat für ganz vorne, auch im Einzel. Zur Heim-WM in Oberstdorf fuhr er 2021 als Mitfavorit, am Ende standen neben Staffel-Silber die Einzel-Plätze 14 und 15 zu Buche. Enttäuschend für den jungen Mann, der sich mehr ausgerechnet hatte – wie das gesamte deutsche Kombinierer-Team, das in den Einzel-Wettbewerben ohne Medaille blieb. Was wäre da besser als eine Wiedergutmachung bei den Olympischen Spielen in China? „Natürlich möchte ich dort an den Start gehen und meine beste Leistung zeigen – schön wäre es, wenn ich ähnlich gut abschneiden könnte wie vor vier Jahren in Südkorea“, sagt Geiger und präzisiert: „Eine Olympia-Medaille zu holen, das ist der Traum eines jeden Sportlers.“
(veröffentlicht am 28.12.2021)