15 Wagnis, Wandel, Weitergehen Sie reisen gedanklich zurück zu ihren Anfängen und treffen ihr „jüngeres Ich“: Fünf Wintersport-Stars erzählen im Rahmen der aktuellen Sporthilfe-Kampagne #wirgehenweiter von ihrem persönlichen Weg, der unterschiedlicher nicht sein könnte. Tatjana Paller fährt seit ihrer Kindheit Ski, aber ihre Spitzen- sportkarriere startete sie einst auf dem Rad. Acht Jahre Nationalmannschaft, Trainingslager, unzählige Rennen, darunter der U23-Europameistertitel im Punktefahren und Bronze in der Mannschaftsverfolgung – aber auch viele furchtbare Stürze von Teamkolleginnen und -kollegen, die sie aus nächster Nähe mitbekam. Die Angst fuhr immer mit. Und die wurde sie auch nicht mehr los. Statt sich am Bahnradsport festzuklammern, bewies Tatjana Mut, auch wenn es erstmal widersprüchlich klingt: „Ich wollte nicht mehr so viel riskieren und habe eine neue Challenge gesucht.“ Sie hörte auf ihren inneren Kompass – und wechselte in eine Sportart, die damals kaum jemand auf dem Schirm hatte. Heute gehört Tatjana Paller zu Deutschlands besten Skibergsteiger- innen, bei den Spielen 2026 in Mailand und Cortina ist Skimountain- eering, kurz „Skimo“, zum ersten Mal im olympischen Programm. „Als ich gesagt habe, ich höre mit dem Radfahren auf, wusste ich überhaupt nicht, ob es in der neuen Sportart klappt“, sagt Tatjana heute. „Ja, die Bedenken waren da. Trotzdem zeigt einem so ein Schritt: Man muss sich trauen, oft wird es besser, als man denkt.“ Manchmal beginnt eine Geschichte damit, dass man einen Weg verlässt. So war es bei Tatjana – und gleichzeitig könnte ihr Mut als Schlüssel für die gesamte #wirgehenweiter-Kampagne gelten, die die Sporthilfe zur Unterstützung der Athletinnen und Athleten auf dem Weg zu den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2026 und darüber hinaus ins Leben gerufen hat. Denn die Geschichten hinter der Kampagne zeigen, was passieren kann, wenn Talente weitergehen, auch wenn kein klarer Weg vor ihnen liegt. Und sie zeigen, wie entscheidend es ist, dass jemand mitgeht und unterstützt. Tatjana wird seit dem Jahr 2013 von der Sporthilfe begleitet – anfangs im Bahnradsport und nun im Skibergsteigen. Und genau hier beginnt der Rote Faden, der alle fünf Testimonials der aktuellen Sporthilfe-Kampagne verbindet: Wagnis. Wandel. Weitergehen. Denn Tatjanas Mut steckt auch in Johannes Lochners Geschichte. Sein Weg führte ihn, der in der Jugend zahlreiche Sportarten ausprobierte, erst im Alter von über 20 Jahren zum Bobfahren. Ein Alter, in dem andere längst Weltcups fahren. Kurz darauf begann er zudem noch sein Studium in München: „Nicht gerade ein günstiger Studienort und auch Bobfahren ist ein teures Hobby“, lacht der heute studierte Elektrotechniker und erfolgreiche Bobpilot. „Das Deutsche Bank Sport-Stipendium der Sporthilfe hat mich damals gerettet.“ Bobfahren: Ein Sport, der Erfolg von Millimetern, Materialwissen und Teamführung abhängig macht. Johannes, den alle nur „Hansi“ nennen, gründete seine eigene GmbH, leitete sein Team wie ein mittelständisches Unternehmen, schraubte im Winter an Kufen und studierte im Sommer – und wäre doch fast gescheitert, bevor es richtig losging. Genau wie Tatjana Paller wäre auch er ohne die Förderung der Sporthilfe einen anderen Weg, abseits des Leistungs- sports, gegangen. Und das nicht, weil es ihm an Willen fehlte: „Viele Karrieren scheitern nicht am Talent, sondern am Geld. Die Förderung schafft Chancen, Persönlichkeiten zu entwickeln, Werte, die auch