Bobteam Nolte/Levi: Die Juniorsportlerinnen des Jahres auf dem Weg zur Olympia-Medaille in Peking

Die Sporthilfe-Auszeichnung als „Juniorsportler:in des Jahres" lässt auf eine große Karriere hoffen: Nicht wenige ehemalige Preisträger:innen starteten nach der Ehrung eine bemerkenswerte Laufbahn. Auch 2021 ehrten Deutsche Sporthilfe und Deutsche Telekom in der Sportstadt Düsseldorf in vier Kategorien die besten Nachwuchstalente Deutschlands.


Nachwuchssportlerinnen sind Laura Nolte und Deborah Levi vor allem noch auf dem Papier: Der besonders hohen Einstiegs-Altersgrenze im Bobsport ist es geschuldet, dass Pilotin Nolte, Jahrgang 1998, und ihre Anschieberin Levi, Jahrgang 1997, auch als amtierende Europameisterinnen und WM-Dritte bei den Erwachsenen (!) streng genommen noch als Juniorinnen gelten – seit diesem Jahr nun als ganz besonders ausgezeichnete. In der Kategorie „Mannschaft“ entschied sich die „Juniorsportler:in des Jahres“-Jury unter den nominierten Teams für die beiden Shooting-Stars im deutschen Bobsport.

 

Beide Athletinnen begannen ihre Karriere in der Leichtathletik, genauer gesagt im Sprint. Laura Nolte war die erste, die von der Tartan- auf die Eisbahn wechselte. Mit 16 Jahren folgte sie der anfangs eher scherzhaft gemeinten Einladung der am gleichen Ort trainierenden Bob-Sportlerinnen, sich doch einmal im Wintersport auszuprobieren.

Es war ein perfektes Match, bei den Olympischen Jugendspielen 2016 gewann sie sensationell Gold im Monobob. Danach war klar, dass die damals 17-Jährige nicht mehr in die Leichtathletik zurückkehren und ihr Glück stattdessen auf dem Eis suchen würde. Seit 2018 wird Nolte von Deborah Levi angeschoben, die erst kurz zuvor ihre Sprint-Ambitionen aufgegeben hatte – aber in 11,70 Sekunden noch im Sommer 2021 eine neue persönliche 100-Meter-Bestleistung aufstellte.

In ihrem ersten gemeinsamen Jahr startete das Duo noch im Europacup, seit 2019 dann im Weltcup. Nach einem vor allem mental schwierigen Rückschlag bei der Weltmeisterschaft 2020 in Altenberg, bei der erst Levi kurz zuvor schwer erkrankt ausfiel und Nolte dann mit neuer Anschieberin stürzte, sind beide längst wieder zurück in der Spur.

Inzwischen stehen mehrere zusammen errungene Weltcup-Siege auf dem Konto, dazu Gold bei der Junioren-WM 2021 und die eingangs erwähnten Medaillenerfolge bei den Meisterschaften der Seniorinnen. Nolte und Levi, das passt nicht nur sportlich, sondern auch menschlich hervorragend. Aus den beiden Ex-Sprinterinnen sind in der Eisbahn sehr gute Freundinnen geworden.

 

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Vor wenigen Wochen qualifizierten sich Wirtschaftspsychologie-Studentin Nolte und Grundschullehramts-Studentin Levi – die für ihre hervorragenden Leistungen in Sport und Studium im Sommer 2021 von Sporthilfe und Deutscher Bank sogar als „Sport-Stipendiatin des Jahres“ nominiert war – souverän erneut für den Weltcup. Und das in einem besonderen Jahr: 2022 peilen sie Edelmetall bei den Olympischen Winterspielen in Peking an. Und wollen damit in die Fußstapfen eines anderen ehemaligen „Juniorsportler des Jahres“ in der Mannschaft treten, Francesco Friedrich, der 2013 mit Gino Gerhardi ausgezeichnet wurde. Seine beiden Olympiasiege errang der Sachse allerdings mit anderen Anschiebern – ein Ziel, dass das Erfolgs-Duo Nolte/Levi 2022 nun allzu gerne gemeinsam erreichen möchte.

(Veröffentlicht am 21.12.2021)

Erschienen im Sporthilfe-Magazin go!d - Zur kompletten Ausgabe (3/2021)



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