Roman Frost (Ski Alpin)

50.000er Athlet in der Sporthilfe-Förderung

"Die Anerkennung tut gut"

Ski-Rennfahrer Roman Frost (Jg. 1999) ist als 50.000ster Athlet in die Förderung der Sporthilfe aufgenommen worden. Der Westfale ist der derzeit jüngste Athlet im C-Kader des Deutschen Skiverbands und gilt als eines der größten Talente. Zukünftig wird er dem sogenannten Top-Team Future der Sporthilfe angehören, einer Förderstufe für Athleten mit besonders vielversprechender Perspektive. Roman Frost, der für den SC Bayer Leverkusen startet und in Berchtesgaden die Eliteschule des Sports besucht, gewann im Vorjahr den DSV-Jugendcup, wurde Deutscher Jugend-Meister im Super-G, der Alpinen Kombination und Zweiter im Slalom.


Sporthilfe-Interview

Roman, was bedeutet es für Dich, der 50.000ste Sporthilfe-geförderte Athlet zu sein?

Schon die Tatsache, dass ich in die Förderung aufgenommen wurde, ist für mich eine Riesenehre. Der DSV hatte mich für das Top-Team Future vorgeschlagen. Diese Anerkennung durch Trainer und Verantwortliche tut dem Ego unheimlich gut. Außerdem ist die damit verbundene finanzielle Unterstützung von monatlich 300 Euro essentiell für mich. Schließlich ist meine Sportart sehr teuer.

Geboren und aufgewachsen bist Du in Münster. Wie kommt ein waschechter Westfale zum Skisport?

Meine Eltern waren beide Skilehrer, sodass meine Schwester und ich in Herbst- und Winterferien schon immer viel in Skiurlaub waren. Im Alter von 6 Jahren sind wir die ersten Kinderrennen in Skihallen und im Mittelgebirge Westdeutschlands gefahren und haben dabei mit zahlreichen Siegen mehrfach die Kidscup-Meisterschaften gewonnen. Um uns mit stärkerer Konkurrenz messen zu können, sind wir in der Schülerzeit zeitweise jedes Wochenende acht Stunden nach Bayern gefahren, um uns mit dem besten Nachwuchs Bayerns messen zu können. Als wir auch hier Siege einfuhren und Meisterschaften gewannen, wurde uns klar, dass wir umziehen müssen, wenn wir Skirennsport professionell betreiben wollen.

Roman Frost (Ski Alpin)

Gemeinsam mit Deiner Schwester Lara, bis vor kurzem Ski-Freestylerin, bist Du dann auf eine Eliteschule des Sports ins 800 km entfernte Berchtesgaden gewechselt. Ein schwieriger Schritt?

Ich war damals 10 Jahre alt und kam gerade aus der Grundschule. Da ändert sich ohnehin alles, so dass ich in der 5. Klasse schnell einen neuen Freundeskreis aufgebaut hatte. Für meine 14-jährige Schwester war es da schon etwas schwieriger, sie hatte noch einen Freund in Münster. Sie haben sich letztendlich getrennt. Wir wollten damals das „Projekt Skirennsport“ zunächst für ein Jahr ausprobieren, deshalb ist anfangs auch nur meine Mutter mit nach Bayern gezogen. Es lief dann aber so gut bei mir, so dass ich am Jahresende die Nr. 1 in der DSV Schülerrangliste meines Jahrgangs war. Also haben wir im Familienrat entschieden, für ein weiteres Jahr zu verlängern. Inzwischen sind sieben Jahre daraus geworden und wir fühlen uns in Berchtesgaden pudelwohl. Mittlerweile habe ich mir sogar einen leicht bayrischen Akzent angewöhnt.

Roman Frost (Ski Alpin)

Im vergangenen Jahr hast Du den DSV-Jugendcup gewonnen, bist Deutscher Jugend-Meister im Super-G, der Alpinen Kombination und Zweiter im Slalom geworden. Was sind Deine nächsten Ziele?

Das Saisonhighlight ist für mich die Junioren-WM im Frühjahr in Davos. Dafür möchte ich mich als jüngster Athlet im deutschen C-Kader erst einmal qualifizieren, denn jedes Großereignis gibt mir wichtige Erfahrungswerte. Daneben will ich mir über die internationalen FIS-Rennen eine Top-Ten Weltranglistenposition in meinem Jahrgang erarbeiten. Mein Fernziel ist irgendwann einmal die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Das ist für jeden Sportler das Größte.

(Das Interview wurde am 26.10.2017 veröffentlicht)


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