In diesem Jahr werden 16 Persönlichkeiten in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen, die nach den Olympischen Spielen 1972 in München bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 herausragende sportliche Erfolge erzielt haben. Von Hartwig Gauder, dem „Mann mit den drei Herzen“, über die „Florett-Virtuosin“ Cornelia Hanisch bis zu Erhard Wunderlich, dem „Handballer des Jahrhunderts“. Dies hat eine 75-köpfige Jury aus Vertretern von Sport, Wirtschaft, Medien und Politik mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière an der Spitze entschieden. Zur Jury gehören auch alle lebenden Mitglieder der „Hall of Fame“.
Die Spitzenverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) haben bei der zweijährigen umfangreichen Vorauswahl mitgewirkt. Die daraus resultierenden Vorschläge wurden analysiert und durch die „Jahn-Behörde“ auf Unbedenklichkeit überprüft. Insgesamt 16 Kandidaten erhielten die Stimme von mindestens der Hälfte der Jury-Mitglieder (Quorum) und wurden somit in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ gewählt.
„Die 16 neuen Mitglieder der „Hall of Fame des deutschen Sports“ sind allesamt herausragende Athleten ihrer Zeit. Sie haben die Menschen mit ihren Leistungen begeistert – und tun es bis heute. Wir sind unverändert davon überzeugt, dass sportliche Vorbilder Motivation sind für die nachfolgenden Generationen, sich dem Leistungssport zu verschreiben. Deswegen fördert die Deutsche Sporthilfe auch den Dialog über die Vergangenheit, selbst wenn er schwierig ist und Fragen offen lässt“, sagt Dr. Michael Ilgner, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Deutsche Sporthilfe.
Die jetzt gewählten Neumitglieder erlebten ihre Karrierehöhepunkte in den 70-er und 80-er Jahren, die nicht nur durch herausragende sportliche Leistungen geprägt, sondern auch durch politische Auseinandersetzungen, Boykott und Gegenboykott von Olympischen Spielen sowie einer einsetzenden Doping-Praxis. „Als Initiatorin ist sich die Deutsche Sporthilfe sehr wohl bewusst, dass die ‚Hall of Fame des deutschen Sports‘ aufgrund der Geschichte Deutschlands immer wieder Diskussionen hervorrufen wird,“ so Ilgner. „Doch diese sind auch notwendig, denn wir wollen herausstellen, dass die Aufnahme oder Nicht-Aufnahme in die ‚Hall of Fame‘ nie ein endgültiges Urteil zu einer Persönlichkeit und ihrem Wirken sein kann. Die Hall of Fame soll auch ein Forum der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des deutschen Sports sein.“
Die Deutsche Sporthilfe hat die „Hall of Fame des deutschen Sports“ anlässlich der Verleihung der „Goldenen Sportpyramide“ 2006 vor genau zehn Jahren ins Leben gerufen, sie besteht nun aus insgesamt 102 Persönlichkeiten der deutschen Sport-Geschichte. An eines der 16 Neumitglieder wird in diesem Jahr auch die „Goldene Sportpyramide“ für herausragende sportliche oder gesellschaftliche Leistungen verliehen. Die Aufnahmefeier findet am 16. Juli im Rahmen des CHIO in Aachen, dem Weltfest des Pferdesports, statt.
Auch künftig sollen jährlich regelmäßig neue Mitglieder in die „Hall of Fame“ aufgenommen werden. Die Berufung kann – wie nun bei dem 2012 verstorbenen Handball-Weltmeister Erhard Wunderlich – auch posthum erfolgen. Das Vorschlagsrecht haben die Stiftung Deutsche Sporthilfe, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS). Begleitet wird die Initiative der Sporthilfe von adidas.
Die Hall of Fame existiert „virtuell“ im Internet und tourt zusätzlich als interaktive Wanderausstellung durch ausgewählte deutsche Städte. Derzeit gastiert sie im „centrovital“ in Berlin-Spandau. Weitere Informationen unter www.hall-of-fame-sport.de
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Unser Medien-Partner und offizieller Fotopartner picture alliance hat in seinem Bildportal www.picture-alliance.com ein Special zu den Neuaufnahmen in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ zusammengestellt. Es enthält zahlreiche Porträt- und Aktionsbilder der genannten Athleten.
Audio-Beitrag in einer Länge von 01:47 Minuten zur freien redaktionellen Verwendung: presseportal.de/pm/51413/3334665