Insgesamt 392 von 432 deutschen Olympia-Starter:innen in Tokio wurden im Laufe ihrer Karriere von der Stiftung Deutsche Sporthilfe gefördert oder werden noch heute von ihr unterstützt (91 Prozent). Aktuell gefördert werden 350 Athlet:innen (81 Prozent). Lediglich 40 Sportler:innen wurden nie von der Sporthilfe gefördert, darunter das Fußballteam der Männer sowie die Golf- und Tennisspieler.
Die Gesamtfördersumme aller deutschen Olympia-Teilnehmer:innen beträgt über alle Förderjahre hinweg fast 21 Millionen Euro. Im Schnitt wurden die Sportler:innen knapp siebeneinhalb Jahre von der Deutschen Sporthilfe unterstützt, bevor sie in Tokio an den Start gehen. Das zeigt: Olympia-Teilnehmer:innen zu entwickeln, braucht Kontinuität und Langfristigkeit. Fast jede:r Dritte aus der aktuellen Olympiamannschaft ist bereits zehn Jahre oder länger Teil der Sporthilfe-Förderung. Die Athleten mit der aktuell längsten Förderdauer sind Vielseitigkeitsreiter Andreas Dibowski und Kanute Ronald Rauhe (beide über 24 Jahre gefördert) sowie Fechter Peter Joppich (knapp 23 Jahre).
„Die Förderung der Sporthilfe setzt bereits weit vor einem Karrierehöhepunkt wie den Olympischen Spielen an. Es ist unsere Mission, die Reise der Athlet:innen kontinuierlich und systematisch zu begleiten – sportlich wie beruflich. Wir übernehmen frühzeitig Verantwortung für die besten Talente unseres Landes und mit unserer Förderung tragen wir dazu bei, dass sich möglichst viele Sportler:innen den Traum von Olympia erfüllen können, sich gleichzeitig aber auch auf die Zeit nach dem Sport vorbereiten“, sagt Thomas Berlemann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe.
Förderprogramme der Deutschen Sporthilfe
Die Sporthilfe unterstützt Deutschlands größte Medaillenhoffnungen in ihren Elite-Programmen, die nach der Verschiebung der Olympischen Spiele dank der Sporthilfe-Partner um zwölf Monate verlängert wurden. 94 Athlet:innen aus dem Team sind aktuell Teil der Mercedes-Benz Elite-Förderung, für die seit Rio 2016 über 1,9 Millionen Euro ausgeschüttet wurde, darunter Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze, Ringer-Weltmeister Frank Stäbler oder die Ruderer des Deutschland-Achters. Analysen früherer Olympischer Spiele haben gezeigt, dass fast zwei Drittel der Elite-Sportler an dem Gewinn von olympischen Medaillen beteiligt waren und 90 Prozent einen Finalplatz erreichten.
55 Sportler:innen werden zudem in der von PwC Deutschland finanzierten ElitePlus-Förderung gefördert, in der im Vorfeld Olympischer Spiele Medaillenaspirant:innen ohne Sportförderstellen bis zu 18 Monate mit 1.000 Euro monatlicher Zusatzförderung ausgestattet werden. Dazu gehören unter anderem Speerwerferin Christin Hussong, Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler und Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock. Für dieses Förderprogramm wurden seit dem Start im März 2019 insgesamt mehr als 1,6 Millionen Euro aufgewendet.
87 Athlet:innen aus der Olympiamannschaft wurden schon in einer frühen Phase ihrer Karriere in der Nachwuchselite-Förderung von Sporthilfe und DFL Stiftung besonders unterstützt. Beeindruckend ist auch die Zahl früherer „Juniorsportler:innen des Jahres“, die in Tokio zum Olympia-Team gehören und denen mit der Auszeichnung schon in jungen Jahren entsprechendes Erfolgspotenzial zugesprochen worden war: Mit Timo Boll (Tischtennis, 1997), Ronald Rauhe (Kanu, 1998), Maximilian Levy (Bahnrad, 2005), Shanice Craft (Diskus, 2012), Pauline Grabosch (Bahnrad, 2016) und Niklas Kaul (Zehnkampf, 2017) fahren sechs ehemalige Preisträger:innen nach Japan.
Unter den 432 Tokio-Starter:innen sind 44 Studierende, die zusätzlich mit monatlich 300 Euro durch das Deutsche Bank Sport-Stipendiumgefördert werden. 126 Teilnehmer:innen werden oder wurden im Laufe ihrer Karriere bereits mit dem Stipendium unterstützt, das allen studierenden Athlet:innen ohne Sportförderstellen offensteht. Mit Martin Häner (Hockey, 2013), Malaika Mihambo (Weitsprung, 2014), Lisa Mayer (Sprint, 2016) und Theresa Stoll (Judo, 2017) wurden in der Vergangenheit vier Tokio-Starter:innen von Sporthilfe und Deutscher Bank als „Sport-Stipendiat:in des Jahres“ ausgezeichnet.
Unterstützung erfuhren die Athlet:innen im Vorfeld der Spiele auch durch die weiteren Partner der Sporthilfe. So profitieren alle rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet:innen von einem umfangreichen Versicherungspaket des Nationalen Förderers Allianz. Die Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio um ein Jahr nutzten viele Athlet:innen zudem für eines der regelmäßig angebotenen Bewerbertrainings der Deutschen Telekom, um bereits während der aktiven Laufbahn die Weichen für die berufliche Karriere zu stellen.