Foto: Mirja Geh

Frankfurt am Main, 12.05.2023

Olympiasiegerin Laura Ludwig im Sporthilfe-Gespräch: „Beim Thema Mütter im Leistungssport bekomme ich das Grauen“

Anlässlich des Muttertags am 14. Mai Sporthilfe-Spendenaufruf für leistungssporttreibende Mütter auf dem Weg zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024

Für Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig haben leistungssporttreibende Mütter im Vergleich zu ihren Kontrahentinnen eine deutliche Mehrbelastung zu tragen, würden damit in Deutschland aber noch größtenteils allein gelassen: „Wenn ich sehe, wie junge Mütter im Leistungssport teilweise kämpfen müssen, bekomme ich das Grauen“, beklagt Ludwig im Sporthilfe-Gespräch anlässlich des Muttertags am kommenden Sonntag die bestehenden Strukturen. „Oft fühlt es sich so an, als ob es uns Frauen systematisch schwerer gemacht wird, nur weil wir uns entschieden haben, eine Familie zu gründen“, so die 37-Jährige, die vor rund einem Jahr zum zweiten Mal Mutter geworden ist. Zwar wolle sie nicht zu viel kritisieren, denn das Thema wäre in letzter Zeit bereits immer mehr in den öffentlichen Fokus gerückt, letztlich fehle es aber noch an den nötigen helfenden Strukturen und der konkreten Unterstützung. Viel zu oft müssten beispielsweise immense Extraausgaben für Reise- und Betreuungskosten von den Athletinnen nahezu allein getragen werden.

Laura Ludwig, die von ihren ein- und vierjährigen Söhnen sowie ihrem Mann, der gleichzeitig ihr Trainer ist, auf den meisten Wettkampfreisen begleitet wird, wandte sich deshalb jüngst über den Deutschen Volleyball-Verband mit einem zusätzlichen Förderungsantrag an die Sporthilfe. Die Stiftung, die schon seit Jahren über die sogenannte #Comebackstronger-Förderung die besondere Situation geförderter Mütter berücksichtigt, hat deshalb passend zum Muttertag 2023 einen aktuellen Spendenaufruf gestartet: Jeder Sportfan kann mit einer Spende über www.sporthilfe.de/uns-unterstuetzen/einmalig-spenden unmittelbar die von der Sporthilfe geförderten Mütter unterstützen.

Die Spendengelder sollen unter anderem auch Kitesurferin Leonie Meyer auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris zugutekommen. Die EM-Zweite von 2020 hatte nur wenige Monate nach der Geburt ihres Kindes vor zwei Jahren ihr sportliches Comeback gestartet und parallel dazu ihr zweites Staatsexamen in Medizin erfolgreich abgeschlossen. Dafür war die Kielerin 2021 in der von Sporthilfe und Deutscher Bank initiierten öffentlichen Online-Wahl als Sport-Stipendiatin des Jahres ausgezeichnet worden. Zwischenzeitlich unterstützt im #Comebackstronger-Team der Sporthilfe will sich Deutschlands aktuell beste Kitesurferin im kommenden Jahr ihren Traum von den Olympischen Spielen erfüllen. Um dabei während diverser Trainings- und Wettkampfreisen nicht zu oft von ihrem zweijährigen Sohn, der zuletzt mehrmals operiert werden musste, räumlich getrennt sein zu müssen, soll dieser seine Mutter in den kommenden Monaten dabei begleiten dürfen. Entsprechend muss die Familie auf dem Weg nach „Paris 2024“ mit zusätzlichen Reise- und Betreuungskosten von über 7000 Euro rechnen.

Bei allen Herausforderungen ist es den beiden Weltklasseathletinnen aber ein wichtiges Anliegen, neue Lösungen anzustoßen und damit auch nachfolgenden Athletinnen Vorbild zu sein: Viele Mütter, die die einschneidenden Erfahrungen von Schwangerschaft, Geburt und dem neuen Familienalltag gemacht hätten, seien in der Lage, neue Kräfte zu entfalten und Großes zu leisten, sind sich Ludwig und Meyer einig. „Deshalb sollte man auch einfach mal der eigenen Mama Danke sagen. Für alles, was sie und alle Mütter da draußen tagtäglich leisten“, appelliert Meyer zum kommenden Muttertag.

Einen ausführlichen Bericht, in dem Leonie Meyer und Laura Ludwig emotionale Einblicke in ihr Leben als Mutter auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024 geben, finden Sie auf www.sporthilfe.de/athletenfoerderung/foerderbeispiele/muetter-im-leistungssport-es-bleibt-noch-viel-luft-nach-oben

Hinweis an die Redaktionen: Alle dortigen Inhalte stehen unter Nennung der Sporthilfe als Quelle honorarfrei zur Verfügung.

#Comebackstronger-Förderung

Die Sporthilfe-Förderung wird den Athlet:innen stets für eine Förderperiode von zwölf Monaten zugesichert. Sollten Sportlerinnen während dieser Dauer schwanger werden, so wird die Förderung zunächst bis zum Ende der Förderperiode fortgeführt. Belässt der Spitzensportverband die Athletin auch darüber hinaus im identischen Kader, läuft die bestehende Förderung in gleichem Maße weiter. Wird der Athletin jedoch kein Kaderstatus verliehen, kann die finanzielle Förderung auf Antrag des Verbands kaderunabhängig über die #Comebackstronger-Förderung aufrechterhalten werden. Höhe und Dauer der Zahlung werden in einem solchen Fall individuell festgelegt, orientieren sich aber am vorherigen Förderniveau.

Über die Sporthilfe 

Die Sporthilfe begleitet Deutschlands beste Nachwuchs- und Spitzensportler:innen auf dem Weg zu Medaillenerfolgen bei Welt- und Europameisterschaften sowie insbesondere in Hinblick auf die kommenden Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris 2024 und Cortina D'ampezzo 2026. Dabei versteht sich die Sporthilfe als beständige Begleiterin für die Athlet:innen – vom Anfang bis zum Ende der sportlichen Karriere und darüber hinaus. So unterstützt die Stiftung rund 4.000 Athlet:innen aus über 50 verschiedenen Sportarten sowohl finanziell als auch bei der Karriereplanung und in der Persönlichkeitsentwicklung mit verantwortungsbewussten und kreativen Förderkonzepten, die kontinuierlich den Rahmenbedingungen der Athlet:innen angepasst werden. Damit hat die Sporthilfe als wichtigste Förderungsinstitution in Deutschland maßgeblichen Anteil an bisherigen und zukünftigen olympischen und paralympischen Erfolgen deutscher Athlet:innen.


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Pressekontakt

Stiftung Deutsche Sporthilfe
Simon Horn
Manager Kommunikation

Tel.069 / 67803 - 518
Mailsimon.horn@sporthilfe.de


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