Studierende in Rio 2016
Frankfurt am Main, 04.11.2016

Studierende gewinnen fast jede zweite Medaille in Rio

Fast die Hälfte der Olympia-Medaillengewinner an deutscher Hochschule eingeschrieben

Erfolgreich in Studium und Spitzensport, geht das? Eine Studie der Hochschule Mittweida zu Studierenden bei den Olympischen Sommerspielen in Rio zeigt, die Gruppe der angehenden Akademikerinnen und Akademiker steuerte 2016 wieder einen beachtlichen Teil der Medaillenerfolge bei. An fast jedem zweiten (43%) der 42 deutschen Edelmetalle war ein Studierender beteiligt. In der Statistik der Goldmedaillen kommen die Studierenden gemeinsam mit den Absolventinnen und Absolventen sogar auf einen Anteil von 59%.

Studierende holen die Hälfte aller deutschen Goldmedaillen

Von den insgesamt 42 Medaillen des deutschen Olympia-Teams wurden 18, also rund 42%, von Studierenden beziehungsweise mit studentischer Beteiligung erzielt, darunter gut die Hälfte, nämlich acht der 17 Goldmedaillen des deutschen Teams.

Allen voran krönte Fabian Hambüchen (DHSH Köln) seine Karriere mit der olympischen Goldmedaille. Der Reckspezialist schaffte bei seinen letzten Olympischen Spielen die Komplettierung seines Medaillensatzes, nachdem er 2012 Silber und 2008 Bronze gewann. Auch auf dem brasilianischen Gewässer gab es Grund zum studentischen Jubel. Max Hoff (Private Hochschule AKAD) und Tom Liebscher (TU Dresden) sicherten sich im K4 der Männer den Olympiasieg ebenso wie Carina Bär (Uni Bochum) und Lisa Schmidla (TU Dortmund) im Doppelvierer der Frauen sowie Johannes Schoof (Uni Bochum) und Phillip Wende im Doppelvierer der Männer. Im Beachvolleyball gewann Laura Ludwig, Studentin an der IF Hamburg, gemeinsam mit ihrer Partnerin Kira Walkenhorstdas Finale. Die einzige studentische Goldmedaille in der Leichtathletik holte Thomas Röhler (Uni Jena) im Speerwurf. Im Gold-Team der Fußballfrauen sind mit Laura Benkarth (Uni Freiburg) und Sara Däbritz (HAM München) zwei Spielerinnen an einer Hochschule eingeschrieben. Auch in Dressur-Mannschaft der Olympiasieger gehen mit Kristina Bröring-Sprehe (Uni Oldenburg) und Sönke Rotheberger (Frankfurt School of Finance and Management) zwei Team-Mitglieder einem Studium nach.

Zwei Mal Silber und acht Mal Bronze für studentische Spitzensportler

Die deutschen Studierenden holten in Rio aber nicht nur Gold, sondern konnten sich auch über zwei Silber- und acht Bronzemedaillen freuen. Gleich sechs Studierende saßen im Silber-Boot des Männer-Achters. Andreas Kuffner (Beuth Hochschule Berlin), Maximilian Munski (Uni Hamburg), Richard Schmidt (TU Dortmund), Maximilian Reinelt (Uni Bochum), Malte Jakschik (Uni Bochum) und Martin Sauer (Uni Bochum) kletterten aufs Podest. Im K4 der Frauen erreichte Steffi Kriegerstein (HS Mittweida) ebenfalls Silber.

Auch die Bronzenen Team-Medaillen im Handball der Männer sowie der beiden Hockey-Mannschaften waren stark von studentischen Sportlerinnen und Sportlern geprägt. Bei den Handball-Männern studieren mit Christian Dissinger, Uwe Gensheimer (SRH Heidelberg), Patrik Groetzki (SRH Riedlingen), Kai Häfner (Uni Tübingen), Tobias Reichmann (Uni Gießen) und Martin Strobel sechs Akteure, bei den Hockey-Herren waren es gleich zwölf. Hier sorgten Linus Butt (DSHS Köln), Oskar Deecke (Uni Köln), Moritz Fürste (SRH Riedlingen), Mats Grambusch (Uni Köln), Tom Grambusch (Uni Köln), Martin Häner (Charité Berlin), Tobias Hauke (Uni Hamburg), Mathias Müller, Timur Oruz, Moritz Trompertz (Uni Köln), Christoper Wesley (Uni Erlangen-Nürnberg) und Martin Zwicker (HU Berlin) für eine Olympische Medaille. Auch das Damen-Team bestand aus 13 eingeschriebenen Spielerinnen. Franzisca Hauke (Rheinische Fachhochschule Köln), Hannah Krüger (LMU München), Nike Lorenz (Uni Mannheim), Marie Mävers (Uni Lüneburg), Janne Müller-Wieland (Uni Hamburg), Pia-Sophie Oldhafer (TU Braunschweig), Selin Oruz (Uni Düsseldorf), Katharina Otte (HU Berlin), Cecile Pieper (Uni Mannheim), Anne Schröder (Uni Hamburg), Annika Marie Sprink (Uni Düsseldorf), Charlotte Stapenhorst (Hafencity-Universität Hamburg) und Jana Teschke (Uni Hamburg) reisten erfolgreich aus Rio zurück. Groß war die Freude auch bei Laura Vargas Koch (TU Berlin), die im Judo Bronze gewann, ebenso wie bei Kristina Bröring-Sprehe (Uni Oldenburg) in der Dressur. Auch Wasserspringer Patrick Hausding (HU Berlin), K1-Fahrer Ronald Rauhe (Uni Potsdam) sowie die Segler Erik Heil (Uni Oldenburg) und Thomas Plößel (FH Kiel) holten bronzenes Edelmetall.

Universiaden und Studierenden-Weltmeisterschaften schaffen wichtige Erfahrungen

2016 war fast jeder zehnte Teilnehmende (9,75%) der Deutschen Olympiamannschaft Teil der Deutschen Studierenden-Nationalmannschaft. 44 der deutschen Olympioniken waren bereits zuvor Teilnehmende an Sommer-Universiaden oder Studierenden-Weltmeisterschaften.

Sechs Medaillen gingen dabei auf das Konto ehemaliger adh-Athletinnen und Athleten. Philipp Wende (Rudern), Henri Junghänel (Sportschießen), Christian Reitz (Sportschießen) und Fabian Hambüchen (Turnen) schafften den Olympiasieg. Laura Vargas-Koch (Judo) und Daniel Jasinski (Leichtathletik) holten Bronze.

„Das Analyse-Ergebnis zeigt, dass sich der studentische Spitzensport als wichtige Säule im Sportsystem etabliert hat. Wie schon in den vergangen Jahren sind die Studierenden eine nicht mehr wegzudenkende Statusgruppe in der Olympiamannschaft. Auch das Projekt der Partnerhochschule des Spitzensports zeigt seine Wirksamkeit zur Kombinierung von sportlicher Höchstleistung und dualer Ausbildung für die Karriere nach der Karriere“, kommentiert adh-Generalsekretär Christoph Fischer die Ergebnisse. Der Anteil der Studierenden von „Partnerhochschulen des Spitzensports“ an der gesamten Studierendenzahl der Rio-Startenden betrug gut 81%. Damit stieg der Anteil gegenüber den Olympischen Spielen von London (65,7%) und Peking (60,9%) noch einmal deutlich an.

Wer sind die Studis im Olympiateam?

  • 36,2,4% der 451 deutschen Athletinnen und Athleten sind Studierende. In London waren es 42,4%, in Peking 2008 (37,0%) und Athen 2004 (33,7%) sowie Sydney 2000 (26,5%).
  • 52% der Studierenden im deutschen Olympiateam 2016 sind Frauen und 48% Männer. Damit liegt der Frauenanteil der Studierenden 10% über dem Durchschnitt aller deutschen Athletinnen und Athleten.
  • Die studierenden deutschen Olympioniken sind im Schnitt 25,6 Jahre alt, womit sie gut ein Jahr unter dem Durchschnitt der Gesamtmannschaft liegen.
  • Den größten Teil machen Studierende der Wirtschaftswissenschaften (35,0%) aus, gefolgt von Sportwissenschaften (19%) und den Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften (18%).

(Quelle: adh)


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