Mit Rückenwind nach Tokio

Segler Thomas Plößel gehört zu den ersten ElitePlus-Athleten, die Kurs auf Olympia 2020 nehmen.


Der gekonnten Ausführung des Rückwartssaltos nach zu urteilen hätte Thomas Plößel auch Turner oder Wasserspringer werden können. Glücklicherweise folgte er seinem besten Freund aus der Grundschule zum Segeln und feierte rund 20 Jahre später bei den Olympischen Spielen in Rio mit ebenjenem Rückwärtssalto vom Bug seines Bootes den Gewinn der Bronzemedaille in der 49er-Klasse, die er als Vorschoter gemeinsam mit seinem Segelpartner Erik Heil aus der Guanabara-Bucht gefischt hatte.

Erik Heil (l.) und Thomas Plößel gewinnen im Februar 2019 die Weltcup-Regatta in Miami (Bild: Sailing Energy / World Sailing)

Längst haben Thomas und Erik Kurs auf Tokio gesetzt und mit ihrem Sieg beim Weltcup in Miami Anfang Februar gezeigt, dass erneut mit ihnen zu rechnen ist. Rückenwind erhält der Maschinenbau-Student Plößel jetzt mit der ElitePlus-Förderung der Sporthilfe, finanziert vom Sporthilfe-Partner PricewaterhouseCoopers (PwC).

Seit Anfang März, rund 500 Tage vor dem Beginn der XXXII. Olympischen Sommerspiele in Tokio, läuft das Top-Förderprogramm der Deutschen Sporthilfe, bei dem geförderte Athleten mit Medaillenperspektive zusätzlich zur normalen Sporthilfe-Förderung 1.000 Euro monatlich erhalten, sofern sie nicht über staatliche Sportförderstellen bei Bundeswehr, Polizei oder Zoll abgesichert sind. Ein Förderbaustein, der in der Vergangenheit große Wirkung gezeigt hat: Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 gewannen 20 ElitePlus-geförderte Athleten eine Medaille, neun wurden Olympiasieger.

Erfolgreiche Athleten im ElitePlus-Team

Prominente Namen finden sich bereits jetzt unter den ElitePlus-Athleten: Olympiasieger Thomas Röhler und sein Speerwurf-Kollege Andreas Hofmann sind dabei, ebenso wie deren weibliches Pendant, Europameisterin Christin Hussong. Oder auch Schwimmer Florian Wellbrock, zahlreiche Ruderer des Deutschland-Achters und aus dem erfolgreichen Doppelvierer der Frauen. Im Laufe des Sommers, so die Erfahrung von Rio 2016, werden sich weitere Athleten mit ihren Erfolgen für dieses Programm empfehlen. 

 

"Macht den Kopf frei"

Zwar hat Erik als Sportsoldat keinen Anspruch auf ElitePlus-Förderung, die Gelder lässt Thomas dennoch in die gemeinsame Team-Kasse fließen, denn jedes Segelteam stellt für sich ein eigenes kleines Unternehmen dar.

„Gerade für logistische Dinge fehlte uns bislang noch ein bisschen Geld“, berichtet Thomas mit Blick auf die Vorbereitungen auf die im Dezember bei den Weltmeisterschaften in Auckland beginnende Olympia-Qualifikation. Aber mit der zusätzlichen Unterstützung sei es „richtig cool, weil das den Kopf freimacht und wir dann unbeschwert aufsegeln können“. 

(Veröffentlicht am 21.03.2019)

Ein eingespieltes Team - und kleines Unternehmen (Bild: Sailing Energy / World Sailing)



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