Die „Goldene Sportpyramide“ geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Klaus Steinbach. Der frühere Weltklasse-Schwimmer und aktuelle Klinik-Chef, der als Präsident das Nationale Olympische Komitee (NOK) in die Fusion mit dem Deutschen Sportbund zu dem 2006 gegründeten Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) führte, erhält die Auszeichnung am 17. September im PalaisPopulaire, dem neuen Forum für Kunst, Kultur und Sport der Deutschen Bank in Berlin.
„Prof. Dr. Klaus Steinbach hat nicht nur als Leistungssportler große Erfolge gefeiert, sondern den Olympischen Sport in Deutschland auch nach seiner aktiven Karriere maßgeblich geprägt und mitgestaltet“, würdigt Dr. Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe, den Preisträger.
Steinbach gilt als „Mann für alle Fälle“: 1972 in München und 1976 in Montreal nahm er an den Olympischen Spielen teil und gewann je eine Silber- und Bronzemedaille. Auf seinem Konto stehen zudem sechs WM-Medaillen, darunter der WM-Titel 1975 mit der 4 x 200 Meter Freistil-Staffel. Nach seinem Karriereende konzentrierte sich der gebürtige Nordrhein-Westfale auf sein Medizinstudium, das er 1983 abschloss. Sein ehrenamtliches Engagement hatte zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen: 1981 wurde er persönliches Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee (NOK) für Deutschland, 1996 in Atlanta war er Mannschaftsarzt der deutschen Olympiamannschaft. 1997 rückte Steinbach in das NOK-Präsidium auf. Bei den Spielen 2000 in Sydney, 2004 in Athen sowie 2006 in Turin führte er die deutsche Olympiamannschaft als Chef de Mission.
Am 3. November 2002 wurde Steinbach zum NOK-Präsidenten gewählt. Er führte das NOK in die Fusion mit dem Deutschen Sportbund (DSB) zu dem am 20. Mai 2006 gegründeten Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Seit 1989 engagiert sich Steinbach zudem in Gremien der Deutschen Sporthilfe: bis 2002 als Mitglied im Gutachterausschuss, von 2003 bis 2006 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender und seit 2006 als Mitglied des Aufsichtsrats.
Steinbach ist darüber hinaus in weiteren Ehrenämtern für den Sport aktiv: Seit 2009 als Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Europäischen Olympischen Komitees (EOC), von 2003 bis 2016 war er Mitglied der Medizinischen Kommission des IOC und von 2005 bis 2013 Mitglied des EOC-Exekutivkomitees, im DOSB nimmt er seit 2006 die Funktion eines der 15 gewählten persönlichen Mitglieder ein. Darüber hinaus engagiert sich Steinbach als Mitglied in den Hilfsvereinen Sportler für Organspende und Kinderhilfe Organtransplantation, als medizinischer Betreuer für den verunfallten Handball-Weltmeister Joachim Deckarm sowie im Eagles Charity Golfclub für unschuldig in Not geratene Menschen. 2017 wurde ihm der Saarländische Verdienstorden verliehen, die höchste Auszeichnung des Saarlandes. 1981 erhielt er zudem den Fair-Play-Preis der UNESCO für vorbildliches Verhalten während der Leistungssport-Karriere.
Die Wahl des Preisträgers der „Goldenen Sportpyramide“ erfolgt durch die bisherigen Preisträger sowie den Sporthilfe-Stiftungsrat als unabhängige Jury. Seit dem Jahr 2000 wird die „Goldene Sportpyramide“ verliehen. Erster Preisträger war die kürzlich verstorbene Springreiter-Legende Hans Günter Winkler, zuletzt wurde Ski-alpin-Idol Christian Neureuther ausgezeichnet. Unter den Preisträgern sind u.a. Steffi Graf, Franz Beckenbauer, Heiner Brand, Henry Maske und Uwe Seeler. Gleichzeitig wird Prof. Dr. Klaus Steinbach in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen, die damit zukünftig aus 113 Mitgliedern besteht. In diesem Jahr werden außerdem Katja Seizinger (Ski alpin), Andreas Dittmer (Kanu Rennsport) und Gerd Schönfelder (Para Ski alpin) in die „Hall of Fame“ aufgenommen. Die im Jahr 2006 von der Deutschen Sporthilfe initiierte „Hall of Fame des deutschen Sports“ ist ein Forum der Erinnerung an Menschen, die durch ihren Erfolg im Wettkampf oder durch ihren Einsatz für Sport und Gesellschaft Geschichte geschrieben haben.