Frankfurt am Main, 23.06.2021

Studie bestätigt: Finanzielle Einbußen von über 11,2 Mio. Euro in 2020 bei Deutschlands Spitzenathlet:innen

Vorab-Ergebnisse einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln zeigt Auswirkungen der Corona-Pandemie auf finanzielle Situation der von der Deutschen Sporthilfe geförderten Spitzenathlet:innen / Verlässliche Förderung durch Deutsche Sporthilfe und Bund

Die von der Deutschen Sporthilfe geförderten Nachwuchs- und Spitzenathlet:innen hatten im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie finanzielle Einbußen von über 11,2 Mio. Euro. Das zeigen die Vorab-Ergebnisse einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln unter den von der Deutschen Sporthilfe geförderten Nachwuchs- und Spitzenathlet:innen. Die Zahlen bestätigen damit weitgehend die in einer Studie im November 2020 prognostizierten Daten zu den Einnahmeausfällen von Deutschlands Top-Athlet:innen und liefert Erkenntnisse über die tatsächlichen ökonomischen Auswirkungen für das gesamte Jahr 2020. Beide Befragungen wurden von der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Breuer im Auftrag der Deutschen Sporthilfe und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft durchgeführt.

Die Bruttoeinnahmen von Deutschlands Top-Athlet:innen sind im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 220 Euro im Monat gesunken. Am härtesten trifft es die Mitglieder des Olympia- und Paralympics-Kaders, also der Gruppe der Medaillenhoffnungen für Tokio und Peking. Bei ihnen fiel der Rückgang mit monatlich 944 Euro und damit einem Einkommensverlust von 25,6% am höchsten aus. Kumuliert hat diese Athletengruppe im Jahr 2020 einen Einnahmeverlust von rund 5,9 Mio. Euro erlitten. Während insbesondere Einnahmen aus dem Wettkampfbetrieb, wie Antritts- und Preisgelder (-60,5%), sowie aus Sponsoren- und Werbeverträgen (-53,3%) oder Zahlungen der Vereine (-35,0%) wegfielen, blieb die Förderung der Deutschen Sporthilfe sowie die Unterstützung für die Inhaber:innen von Sportförderstellen konstant bzw. erhöhte sich teilweise sogar im Vergleich zum Vorjahr.

Insbesondere den Medaillenkandidat:innen für Tokio hatte die Deutsche Sporthilfe durch die Verlängerung der Elite-Programme schon früh Planungssicherheit geben können, trotz der Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele. Inmitten der Corona-Krise hatte Mercedes-Benz die Fortführung der Elite-Förderung zugesagt, sowie PwC Deutschland die Partnerschaft verlängert und damit eine nahtlose Fortsetzung der ElitePlus-Förderung bis zum neuen Olympia-Termin zugesichert. Die Allianz baute ihr Engagement im Herbst 2020 in Form von attraktiven Angeboten für die neu eingeführte Altersvorsorge für Athlet:innen aus und durch Vertragsverlängerungen mit der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom sowie mit der DFL Deutsche Fußball Liga und der DFL Stiftung konnte die Sporthilfe auch in Pandemie-Zeiten wichtige Stabilität in den Förderhaushalt bringen und sich zukunftssicher aufstellen.

Athlet:innen im Perspektiv- und Ergänzungskader standen in 2020 rund 254 Euro und damit 13,1% weniger Einnahmen im Monat zur Verfügung, Athlet:innen im Nachwuchskader hatten dagegen einen Zuwachs von 12,50 Euro und damit 2,3% im Monat zu verzeichnen.

Zusätzlich zu den ökonomischen Auswirkungen wurden Effekte der Pandemie auf die Lebenszufriedenheit und Karriereplanung der Athlet:innen untersucht. So gaben 36% der Sportler:innen an, dass sie im vergangenen Jahr an ein Karriereende gedacht haben. Auf der anderen Seite zeigt sich der unerschütterliche Optimismus, der viele Top-Athlet:innen auszeichnet: Rund 86% der Sportler:innen gaben bei der Befragung an, dass sie optimistisch bzw. eher optimistisch als pessimistisch an die sportliche Zukunft denken.

Die vollständige Studie wird Anfang September vorliegen. An der im März und April durchgeführten repräsentativen Befragung beteiligten sich 1.653 Athlet:innen aller Kaderstufen (Olympia-; Paralympics-; Perspektiv-; Ergänzungs- und Nachwuchskader) und damit über 40% aller Sporthilfe-geförderten Athlet:innen. Die Beteiligung lag damit nochmals über der bislang höchsten Rücklaufquote aller bisherigen Studien und unterstreicht wiederum die Tragweite des Themas bei Deutschlands Nachwuchs- und Spitzenathlet:innen.


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