Großartiger Erfolg für die deutsche Männer-Nationalmannschaft in der olympischen 7er-Variante des Rugbys! Im Relegationsturnier in Los Angeles gelang dem Team der Bundestrainer Pablo Feijó und Clemens von Grumbkow der Aufstieg in die Weltserie und damit der Sprung unter die zwölf besten Nationen – ein Schritt, an dem die Mannschaft in den Jahren zuvor mehrfach knapp gescheitert war.
2016 wurde die 7er Variante ins olympische Programm aufgenommen. Und schon seit 2014 ist das 7er Rugby fester Bestandteil der Sporthilfe-Förderung. Alle Spieler des Challenger Finales in Los Angeles sind Mitglieder im Top-Team Future (und das im Schnitt seit gut fünf Jahren). Der Aufstieg ist sogar trotz Generationswechsel geglückt, denn von den Europameistern des Jahres 2019 standen nur noch Tim Lichtenberg (1997), Niklas Koch (1997) und Ben Ellermann (1998) in Los Angeles im ansonsten recht jungen Kader.
Die meisten Nationalspieler verfügen über eine Sportförderstelle bei der Bundeswehr. Ben Ellermann aber wurde während seines gesamten Bachelor-Studiengangs der Sportwissenschaften mit dem Deutsche Bank Sport-Stipendium der Sporthilfe begleitet. Zudem ist er Teilnehmer des Mentorenprogramms und nahm im vergangenen April am 56. Sporthilfe Elite-Forum in Hamburg teil.
Ausgerechnet gegen Samoa, den ehemaligen Weltseriensieger, ging es – nach Platz drei in der Gruppenphase – im entscheidenden Play-off-Match um den Aufstieg. Und das „Wolfspack“, wie die Herren-Nationalmannschaft genannt wird, steigerte sich dort zur mit Abstand besten Turnierleistung und dominierte den vermeintlichen Favoriten von Beginn an.
Eine 19:0-Halbzeitführung, nach erfolgreichen Versuchen von Philip Gleitze, Niklas Koch und Jakob Dipper, zeugt von einer starken Offensivleistung. Am Ende stand ein überragender 31:0-Erfolg der DRV-Auswahl.
„Wir sind stolz auf diese sehr dominante Leistung gegen so einen starken Gegner. Jetzt sind wir natürlich überglücklich, endlich in den Top-Zwölf der Welt angekommen zu sein“, äußerte sich Clemens von Grumbkow.
„Das ist wichtig für uns als Team und Verband, weil uns das auch neue Möglichkeiten eröffnen kann. Auf jeden Fall sind wir wieder einen Schritt näher an unserem großen Ziel, den Olympischen Spielen.“
Bei aller Freude gibt es einen Makel für den Aufsteiger. Der Weltverband beschloss nämlich direkt vor der Relegation eine Reform der Weltserie. Ab nächstem Jahr wird diese in zwei Divisionen aufgeteilt. Deutschland spielt in einer Gruppenphase mit den USA, Uruguay, Kenia und zwei noch nicht feststehenden Aufsteigern darum, wer die vier Teilnehmer für die abschließenden drei Turniere der Weltserie sein werden. Nur die Sieger treffen in den finalen Turnieren auf die Topteams der Division eins.