"Paris, Paris, wir fahren nach Paris!"

Die DFB-Frauen nutzten im Februar ihre letzte Olympia-Chance: Mit einem 2:0-Sieg gegen die Niederlande beim Spiel um Platz drei in der Nations League sicherten sich die Olympiasiegerinnen von 2016 ihr Ticket für Paris.


Es war die Schlagzeile des Abends:

Der Sommer ist gerettet,

brach es aus Klara Bühl direkt nach Spielende heraus. "Es fühlt sich unglaublich gut an, hier gewonnen zu haben. Wir sind unglaublich froh, dass wir diese Power, diese Wucht, diese Energieleistung heute über 90 Minuten auf den Platz gebracht haben und ich hoffe, dass wir diesen Schwung mitnehmen können."

Klara Bühl, Nationalspielerin des Jahres, hatte in dem hart umkämpften Spiel um Platz drei der Nations League gegen die Niederlande nach Vorarbeit der überragenden Lena Oberdorf mit ihrem 1:0 in der 66. Minute den Grundstein für den Sieg gelegt. Mit dem erlösenden 2:0 durch Lea Schüller in der 78. Minute, das gleichzeitig das Endergebnis bedeutete, erfüllte sich das Team von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch den Olympia-Traum . Vor mehr als 20.000 Zuschauern im Abe-Lenstra-Stadion in Heerenveen jubelten Kapitänin Alexandra Popp und Co. nach dem Abpfiff ausgelassen. Die mitgereisten Fans sangen: "Paris, Paris, wir fahren nach Paris."

"Ich bin unglaublich glücklich und sehr erleichtert, dass wir das Spiel zu unseren Gunsten entschieden haben", sagte Popp."Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft!" Die 32-Jährige ist mit Sara Däbritz und Svenja Huth eine der drei Spielerinnen im aktuellen Kader, die bereits 2016 in Rio de Janeiro für Deutschland Gold gewannen. Noch heute schwelgt Popp in olympischen Erinnerungen, stellt die Sommerspiele über Europa- und Weltmeisterschaften:

Olympia ist das größte Turnier, das du als Sportlerin haben kannst,

sagte Popp in Heerenveen.

Auch Bundestrainer Horst Hrubesch ist mit dem olympischen Geist infiziert. 2016 betreute er in Rio die Männer-Nationalmannschaft, gewann mit ihr Olympia-Silber. Schon vor dem Abflug gab es damals eine Zusammenkunft beider Fußball-Teams bei einem Treffen in Frankfurt am Main.

Das war sensationell gut. Die Mädels haben uns damals eigentlich erklärt, was olympischer Fußball heißt. Das hat uns im Nachhinein auch in Rio geholfen,

erzählte Hrubesch auf der Pressekonferenz in Heerenveen. Nun darf der bald 73-Jährige ein zweites Mal olympische Luft schnuppern.

Um wirklich das Flair im Zeichen der Ringe und vor allem die Atmosphäre im Olympischen Dorf zu erleben, muss Hrubeschs Team beim Zwölfer-Turnier im Sommer abhängig von der Gruppenauslosung aber vielleicht sogar das Endspiel erreichen. Denn die Vorrunde wird hauptsächlich in Lyon, Nantes, Nizza, St. Etienne, Marseille und Bordeaux, also verteilt über ganz Frankreich, ausgetragen. Nicht nur deshalb hat das Team um Popp, Bühl & Co. schon jetzt das Finale als Zielvorgabe benannt; wohl wissend, wie schwierig das für die Olympiasiegerinnen von 2016 angesichts der aktuell starken Konkurrenz werden wird.

 

So fördert die Sporthilfe

Aktuell werden 56 Spielerinnen, die sich im Perspektivkader des DFB befinden, darunter auch alle Nachwuchsspielerinnen, von der Sporthilfe gefördert. Finanzielle Förderung können all diejenigen erhalten, deren Gesamtbetrag der Einkünfte im Jahr 2023 unter 46.500 Euro lag. Zusätzlich können alle Spielerinnen die BMI-Altersvorsorge beantragen. Aktuell erhalten 29 Spielerinnen eine individuelle Förderung, 17 einen Internatskostenzuschuss und fünf Spielerinnen sind in der Nachwuchselite-Förderung, die die DFL Stiftung als Partner der Sporthilfe begleitet.



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