Freiwasserschwimmerin Leonie Beck: Sabbatical vom Profi-Sport

Ein Jahr nach den Olympischen Sommerspielen und den Paralympics gilt der Fokus der deutschen Stars von Paris längst wieder neuen Zielen. Sie heißen Weltmeisterschaft, Studium – oder auch zweite Karriere nach dem Sport.


Viel Zeit außerhalb Deutschlands hat in den vergangenen Jahren auch Leonie Beck verbracht. 2021 zog die Freiwasserschwimmerin in die Nähe von Rom, suchte sich eine starke Trainingsgruppe. Strand, Pizza und Aperitivi, aber auch harte Arbeit. Aktuell sieht man Beck wieder häufiger in Deutschland – etwa als Teilnehmerin beim Sporthilfe Elite-Forum in Hamburg, als Hospitantin bei der Sport-Streaming-Plattform Dyn in Köln, als Trainerin in einem Schwimmbad in München. Die 28-Jährige hat sich nach den Olympischen Spielen eine Auszeit vom Sport genommen.

In Paris war Beck als frühere Weltmeisterin und Mitfavoritin in die Seine gestiegen, deren Wasserqualität in den Tagen davor großes Thema war. Nach dem Wettkampf klagte die Würzburgerin, dass sie sich im Anschluss an das Rennen neunmal habe übergeben müssen. Dass es am Ende nur für den neunten Platz reichte, führt sie allerdings auf die ungewohnte Strömung zurück, mit der sie nicht zurechtgekommen sei. „Daran war nichts unfair, alle hatten die gleichen Bedingungen. Sie waren nur nicht für mich gemacht“, sagt Beck.

 

Ich will so viel wie möglich mitnehmen und mich sortieren, auch mit dem Blick in die Zukunft.

Wie enttäuscht die Wahl-Italienerin mit dem Ergebnis war, konnte sie direkt nach dem Wettkampf nicht verheimlichen. Sie brach in Tränen aus, entschuldigte sich bei der mitgereisten Familie und Bekannten für ihr Abschneiden. „Was natürlich quatsch war. Aber das war ein sehr emotionaler Moment für mich“, so Beck.

Leonie Beck kämpfte in der Seine nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern auch mit der starken Strömung. (Foto: picture alliance)

Das Geschehene arbeitete sie mit einem Sportpsychologen auf und sagt, sie könne damit abschließen. Allerdings sagt sie auch: „Rückblickend hätte ich mir nach dem WM-Titel 2023 eine Pause nehmen sollen. Damals war ich richtig leer, habe aber einfach weitergemacht.“

Diese Auszeit holt sie nun nach. EM, WM und Weltcups hat sie für dieses Jahr abgesagt, um „so viel wie möglich mitzunehmen und mich mal zu sortieren, auch mit dem Blick in die Zukunft“. Bei drei Olympischen Spielen war Beck bereits, sie hat zwei Studiengänge abgeschlossen und wurde 2022 von Sporthilfe und Deutscher Bank als Sport-Stipendiatin des Jahres ausgezeichnet. Klingt das schon nach Karriereende? 

„Aufhören war kein Gedanke. Ich bin offen für alles und schließe nichts aus“, 

sagt Beck.

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Erschienen im Sporthilfe Magazin

Zur Ausgabe 01.2025


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