Sie gehören zur Weltspitze – doch ihre Namen kennen meist nur Insider: Die Sporthilfe fördert neben olympischen und paralympischen auch Athletinnen und Athleten aus dem nicht-olympischen Bereich, deren Sportarten zu den alle vier Jahren ausgetragenen „World Games“ gehören. Im Schlaglicht diesmal: Drei Medaillenhoffnungen für die Spiele im August in China.
Was die 17-Jährige gemeinsam mit ihrem 24-jährigen Partner auf einer zwölf mal zwölf Meter großen Bodenmatte präsentiert, ist schlicht und einfach spektakulär. Die grandiosen Vorführungen des Sportakrobaten-Paars haben im Frühjahr auch das Publikum der RTL-Show „Das Supertalent“ begeistert. Dass es dort aufgrund einer internen Jurorenentscheidung nicht zu einem der vorderen Plätze reichte, hat das Duo längst abgehakt. „Das war ein tolles Erlebnis und spannend, dort mal hinter die Kulissen zu schauen“, erinnert sich Diana.
Zudem konnten Diana und Daniel in diesem Jahr bereits zwei Bronzemedaillen gewinnen, bei den europäischen Titelkämpfen in Luxemburg. Doch das Jahres-Highlight hat das Paar noch vor sich: Im August starten sie bei den World Games im chinesischen Chengdu, für die sie über den deutschen Quotenplatz des Weltverbandes qualifiziert sind. Auf dieses nur alle vier Jahre stattfindende Weltfest der nicht-olympischen Sportarten haben sie mit ihrer Trainerin, Daniels Mutter Nina Blintsov, seit drei Jahren hingearbeitet. Diana ist damals mit 14 Jahren aus dem fernen Heidenheim in das 460 km entfernte Riesa gezogen, wurde festes Familienmitglied im Hause Blintsov.
„Die Chemie zwischen uns stimmt“,
bestätigt Daniel, der im 8. Semester Politik und Sport auf Lehramt an der Universität Leipzig studiert und fügt mit Augenzwinkern hinzu: „Wir kommen gut miteinander aus.“ Das Trio verbringt viel Zeit miteinander. 30 Stunden pro Woche fließen ins Training, wenn man mit Perfektion Hebe-, Wurf- und Schraubenfiguren, Salti und komplexe Choreografien zeigen möchte.
Aktuell muss Diana, die nächstes Frühjahr an einem – wie sie dankbar sagt – „sehr unterstützendem Gymnasium“ ihr Abitur mit den Leistungsfächern Mathematik und Englisch anpeilt, die Zähne zusammenbeißen. Knieprobleme sind vor allem bei den dynamischen Übungen ein Hemmer. Doch davon lassen sich die beiden nicht verunsichern. Erst nach den World Games hat Diana ein halbes Jahr Ruhe und Rehabilitation eingeplant.
Zuvor will das Paar in Chengdu die Wertungs-Jury in drei Disziplinen überzeugen: Der Balanceübung mit Halteelementen in verschiedenen Positionen, der temporeichen Dynamikübung mit Salti und Würfen und letztlich in der kombinierten, ihrer Lieblings-Disziplin, die Tempo, Halteübungen und Wurfelemente zusammenführt. Daniel, der seit 2020 Sportsoldat bei der Bundeswehr ist, wird seit Dezember 2022 von der Sporthilfe gefördert, Diana seit März 2024. Mit der Sporthilfe verbinden beide allerdings mehr als nur die finanzielle Unterstützung. Beim Ball des Sports in der Frankfurter Festhalle traten beide 2023 im Rahmenprogramm auf.
„Das war ein großartiges Erlebnis und wir würden das sofort nochmal machen. Wir haben so viele tolle Gespräche mit prominenten Gästen und Sportlern führen können“,
erinnert sich Diana. Einen Titel hatten beide auch dort schon, denn nach nur sechs Wochen gemeinsamen Trainings war das Paar im Oktober 2022 bereits Deutscher Meister geworden. Ein Podestplatz in Chengdu wäre ein Riesenerfolg für die Riesaer – zumindest Daniel weiß, wie sich das anfühlt, denn er gewann bereits bei den vergangenen World Games mit Pia Schütze aus Hoyerswerda, die nach dem Championat ihre Karriere beendete, die Silbermedaille.